Gasisolierte Schaltanlagen

 

Für Umspannwerke in Städten werden gasisolierte Schaltanlagen bevorzugt, da sie weniger Platz benötigen als Freiluftanlagen. Auch in Junkernhees ist eine gasisolierte Anlage geplant.

Als Isoliermedium wird das Treibhausgas Schwefelhexafluorid (SF6) verwendet. SF6 ist eine synthetische Verbindung aus einem Schwefelatom und 6 Fluoratomen, die normalerweise in der Natur nicht vorkommen.

Dieses extrem schädliche Treibhausgas wurde im Kyoto-Protokoll als unerwünscht aufgeführt. Es wurde festgelegt, dass die Emission dieses Gases reduziert werden muss. Die EU erließ eine Verordnung, die SF6 in den meisten Anwendungen verbietet. Schaltanlagen bilden eine Ausnahme, da es hier kaum Alternativen gibt.

SF6 zerfällt beim Verbrennen in Giftstoffe, z.B. wenn in der Schaltanlage ein interner Lichtbogen (vereinfacht: Funkenübersprung) entsteht oder unterdrückt wird. Das Gas und seine toxischen Abprodukte werden in die Atmosphäre freigesetzt. Die giftigen Rückstände verbleiben im Gebäude und entweichen entweder bei Wartungsarbeiten oder -bei hermetisch abgeriegelten Systemen- durch mangelhafte Dichtungen, spätestens beim Abbau der Anlage. Der Ausstoß von SF6 ist bei Schaltanlagen praktisch nicht zu vermeiden.

Die Emissionen von SF6-Gas aus Schaltanlagen tragen maßgeblich zur Bedrohung durch den Treibhauseffekt und den damit verbundenen Klimawandel bei.

Im Falle eines Fehlers im Innern der Schaltanlage kann es zu einem Störlichtbogen kommen. Dabei können sehr hohe Überdrucke und Erwärmungen auftreten, welche die Anlage unter Umständen zerstören können (analog einer Gasexplosion).

 

Quellennachweis:
1.Eaton Electric GmbH; W0207-0062-7625D, Art.-Nr. 144580, 6052844 BR 001 / März 2010
2.Klimarahmenkonventionen der Vereinten Nationen; Kyoto-Protokoll, Brasilien, 1992
3.EU-Richtlinie 842/2006 des Europäischen Parlaments und des Europarats
4. Wikipedia

Gasisolierte Schaltanlagen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert